Exotische Phobien
Aktualisiert: 23. Dez. 2022

Phobien sind Angststörungen die sich auf konkrete Objekte oder Situationen beschränken. Bei der Konfrontation (oder auch nur dem Gedanken daran) treten häufig folgende Symptome auf: Herzklopfen, Zittern, Schwitzen, Übelkeit, Brustenge, Harndrang oder Mundtrockenheit.
Die bekanntesten Phobien sind:
Angst vor Tieren (z.B. Spinnen oder Hunde)
Angst vor öffentlichen Plätzen
Angst vor engen Räumen (im Volksmund Platzangst)
Angst vor der Tiefe (im Volksmund Höhenangst)
Sozialphobie (Angst von anderen Menschen negativ bewertet zu werden)
Flugangst
Angst vor dem Zahnarzt
Angst, zu erbrechen
Was sind seltene Phobien?
Eher seltene Phobien von denen Du die meisten sicherlich schon einmal gehört hast wären:
Angst vor Dunkelheit
Angst vor Menschenmassen
Angst vor Einsamkeit
Angst vor Krebs oder anderen Krankheiten
Angst vor Blitz oder Donner
Angst vor Brücken
Angst vor Herzerkrankungen
Angst vor Friedhöfen
Angst vor Blut
Angst vor Nadeln
Daneben gibt es zahlreiche Phobien, die Du wahrscheinlich nur kennst wenn Du selbst oder jemand in Deinem Umfeld betroffen ist.
Hier eine kleine Auswahl eher exotischer Phobien:
Angst vor Knoblauch
Angst vor Telefonen
Angst vor Haaren
Angst vor bestimmten Farben (z.B. Purpur)
Angst vor Regen
Angst vor dem Mond
Angst vor Wellen
Angst vor Gemüse
Angst vor dem Himmel
Angst vor Wolken
Weltweit gibt es ca. 650 anerkannte Phobien. Ich möchte hier noch weiter gehen: Sämtliche Situationen und Objekte, die übertrieben die oben genannten Angstsymptome auslösen, können als Phobien bezeichnet werden. Damit dürfte die Zahl der Phobien in die Tausende gehen.
Hintergründe der Phobien
Es gibt zum einen erlernte Phobien. Hat beispielsweise ein Kind häufig gesehen, wie die Mutter Angst vor Spinnen hat, dann kann es leicht zum Erlernen dieser Phobie kommen.
Oft sind Phobien jedoch in emotionalen Ausnahmesituationen in der Kindheit entstanden. Ein Trauma kann dabei direkt zu Stande kommen ,z. B. wenn ein Kind von einem Hund gebissen wird. Aber es gibt auch indirekte biografische Anker, die Phobien hervorbringen. Hat ein Kind eine traumatische Erfahrung gemacht und dabei eine Ente gesehen, dann ist es möglich, dass später eine Vogelphobie entsteht.
Behandlung von Phobien
Da der Mensch auf Schmerzvermeidung programmiert ist, versuchen Betroffene, die Situation oder das Objekt zunächst zu meiden. Das Vermeidungsverhalten hilft jedoch nur kurzfristig. So vergrössern aufgestaute Zahnarztbesuche das Problem nur.
Schränken Phobien die Lebensqualität ein (bei den meisten ist es so), dann sollten Betroffene sich therapeutische Hilfe suchen. Du solltest Dich auch nicht scheuen, mit vermeintlich exotischen Phobien, einen Therapeuten aufzusuchen. Angst vor Gemüse zu haben, ist nicht peinlich sondern lediglich außergewöhnlich.
In der Hypnosetherapie konfrontiere ich meine Klienten mit den Objekten oder Situationen in der Trance. Oft tauchen Bilder oder Erinnerungen auf, die die Hintergründe der Phobie zu Tage fördern. Durch die Konfrontation erreicht man eine stufenweise Reduzierung des Angstlevels.
Ziel ist es, unnötige Ängste aufzulösen oder übertriebene Ängste auf ein Maß zu reduzieren, dass die Lebensqualität wieder hergestellt ist. Hat man Angst vor Hunden, muss man ihnen danach nicht um den Hals fallen aber auch nicht mehr die Straßenseite wechseln.