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HANDYSUCHT - NOMOPHOBIE Die neue Angst der Generation Handy

Aktualisiert: 6. März


Als Nomophobie (No-Mobile-Phone-Phobia) bezeichnet man eine neue Angststörung der Smartphone-Generation: Die Angst, von seinem Smartphone getrennt und dadurch nicht mehr erreichbar zu sein.



Smartphone: Fluch oder Segen?


Als Steve Jobs 2007 das erste iPhone vorstellte, erlebte das Internet seine zweite "Renaissance". Von überall konnte man sich mit dem Internet verbinden. Der Erfolg der Social Media Plattformen war vorprogrammiert: Facebook, Instagram, WhatsApp, TikTok, Snapchat, Twitter usw. haben mittlerweile über 3,6 Milliarden Nutzer gewonnen. Unser Medienkonsum hat sich seitdem deutlich erhöht. Eine Studie der Universität Bonn belegt, dass wir im Durchschnitt alle 12 Minuten zum Handy greifen. Beim Griff zum Smartphone und lesen der neuen Nachrichten werden kleine Mengen des Glückshormons Dopamin ausgeschüttet. Die Dauer des Glücks währt jedoch nur wenige Millisekunden verbunden mit der Gefahr einer schleichenden Suchtentstehung. Als Folge wird das Smartphone so gut wie nie mehr zur Seite gelegt.


Evolutionstheoretisch befriedigt Social Media das menschliche Urbedürfnis nach sozialer Zugehörigkeit. Die Angst, Nachrichten zu verpassen, spiegelt die Angst, von der Gruppe ausgeschlossen zu werden. Die dabei entstehenden Angstsymptome können sich von innerer Unruhe hin bis zu Herzklopfen, Zittern und Schweißausbrüche entwickeln.


Häufig wird das Smartphone auch parallel zu anderen Tätigkeiten genutzt: Während des Unterrichts in der Schule oder Uni, bei der Arbeit, beim Essen oder Fernsehen. Der Mensch ist jedoch entgegen weitläufiger Meinung nicht multitaskingfähig. Beim Blick auf das Smartphone fehlt die Aufmerksamkeit an anderer Stelle. Es entstehen Konzentrationsstörungen und negativer Stress.


Unser Gehirn reagiert zudem stärker auf schlechte Nachrichten. Diese erfreuen sich deshalb grösserer Beliebtheit bei deren Verbreitung. Die Dauerberieselung mit schlechten Nachrichten schadet unserer Psyche. Je nach individueller Widerstandsfähigkeit können dadurch Angststörungen leichter auftreten.


Digital Detoxing als Lösung


Zunächst solltest Du dich "ehrlich machen" d.h. Du solltest Dein Handyverhalten genau beobachten und dokumentieren. Gelingt es Dir, das Handy beim Fernsehen zur Seite zu legen? Kannst Du einen Spaziergang unternehmen und das Handy zu Hause lassen? Falls nicht, wird es Zeit, mit dem "Digital Detoxing" zu beginnen.


In den Smartphones kann man die zeitliche Nutzung der Apps begrenzen. Reduziere Deine Zeiten sukzessive und finde heraus, welche Zeit Dir und Deiner Psyche gut tut. Dokumentiere akribisch die Zeiten und Dein Wohlbefinden. Und notiere Deine Erfolge, das Handy erfolgreich zur Seite zu legen.


Du solltest zudem nach Feierabend und am Wochenende (sofern Dein Job das zulässt) keine beruflichen Emails lesen. Dadurch erhöhst Du Deine Regenerationsfähigkeit. Das Bedürfnis nach ständiger Erreichbarkeit ist unbegründet. Wir sind alle weniger wichtig als wir uns das vorstellen und das ist auch gut so.


Praktiziere in Deiner Freizeit Entspannungsübungen wie Yoga, Atemübungen oder autogenes Training. Finde selbst heraus, was Dir am besten gefällt.


Treffe Dich vermehrt "Face to Face" mit Deinen Freundinnen. Geniesse die gemeinsame Zeit und beobachte wie sie mit ihrem Handy umgehen. Erzähle ruhig von Deinem Digital Detoxing aber fange nicht an, sie zu bekehren. Freue Dich lieber darüber, dass Du ganz bei Deinen Freundinnen bist.


In den meisten Fällen ist so keine Therapie notwendig. Solltest Du Deine Nomophobie dennoch nicht in den Griff bekommen, dann solltest Du Dir Hilfe suchen. Eine Hypnosetherapie kann dabei helfen, die Hintergründe Deiner Ängste aufzudecken und aufzulösen. Sie kann Dir helfen, wieder ausreichend Entspannung und Regeneration zu erlangen. Und das Beste: Die Kosten hierfür sind in fast allen Fällen geringer als ein neues Iphone. Besser ein altes Smartphone das Du kontrollierst als ein neues, das Dich kontrolliert.




















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